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Wir haben den Stick, den alle suchen

Häufig ist zu hören, dass Skandale und Affären typisch für österreichische Politik seien. Dabei ließe sich diese Geschichte auch ganz anders erzählen: Dass die Öffentlichkeit über Bestechlichkeit und Korruption in der Politik spricht, ist die Leistung von JournalistInnen, die sie aufgedeckt haben. Den jahrelangen Betrug rund um den Bau des Wiener AKH belegte ein Journalist – Alfred Worm – durch investigative Recherchen für die Zeitschrift Profil 1980. Das Magazin Basta deckte 1985 illegale Waffenlieferungen im großen Stil auf. Zur selben Zeit machten Journalisten den Mord und Versicherungsbetrug der Lucona-Affäre öffentlich, was Regierungsmitglieder in Bedrängnis und nach etlichen Jahren auch ein Gerichtsurteil brachte. Das hat eine lange Tradition: Schon in der Ersten Republik waren es Zeitungen, die Interessenskonflikte von PolitikerInnen anprangerten. Einer der größten Skandale dieser Zeit war die Strafella-Affäre. Sie sprengte eine Regierung und veränderte die politische Landschaft, nachdem ein Gericht bestätigt hatte, dass die Korruptionsvorwürfe einer Zeitung gegen einen Minister nicht Ehrenbeleidigung, sondern die Wahrheit waren.

 

Auch der Ibiza-Skandal wurde von JournalistInnen aufgedeckt. Ein geheim aufgenommenes Video illustrierte ihre Recherchen zur Bereitschaft von Politikern, Staatsaufträge dazu zu nutzen, sich selbst einen Vorteil zu verschaffen. Dennoch drehte sich die öffentliche Diskussion sehr schnell um etwas ganz Anderes. Spekuliert wurde vor allem darüber, was in jenem Teil des Videos gesagt und getan wurde, der bis heute nicht bekannt ist. Wann und ob ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss, Polizei und Staatsanwaltschaft das gesamte Filmmaterial bekommen, wurde auch deshalb heftig debattiert. Dabei wurden immer wieder Forderungen laut, alle Abschnitte des Videos einfach öffentlich zu machen.

 

Wir im Haus der Geschichte Österreich besitzen jenen USB-Stick, auf dem das Video an die JournalistInnen der Süddeutschen Zeitung übergeben wurde. Wir kennen die Inhalte dennoch nicht – und das ist auch gut so. Bevor der Datenträger an uns übergeben wurde, wurde er technisch unbrauchbar gemacht. Erstens müssen JournalistInnen ihre InformantInnen schützen. Zweitens aber müssen sie auch die Rechte von allen involvierten Personen wahren. Sie haben die Aufgabe, festzustellen, was für die Öffentlichkeit relevant ist und was nicht mehr, was tatsächlich der Skandal ist – und was noch immer Privatsache. Deshalb ist der USB-Stick, auf dem das Ibiza-Video übergeben wurde, ein zentrales Objekt der Zeitgeschichte. Er bietet in der Hauptausstellung des hdgö einen Einblick in journalistische Arbeit. Während das ganze Video völlig andere Geschichten erzählen würde, vermittelt dieser Datenträger, dass der Kampf gegen Korruption erfolgreich sein kann.