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Einige Spuren weißer Farbe sind am Siegfriedskopf, einem liegenden Steinkopf auf einem Podest, zu sehen. Davor lehnt ein handgeschriebenes Plakat, das auf einer Holztafel festgemacht ist. Darauf:
Fotograf*in unbekannt/ÖNB, Bildarchiv und Grafiksammlung

1923: Enthüllung des Siegfriedskopfs

Umgang mit einem deutschnationalen Erinnerungsort

Der sogenannte „Siegfriedskopf“ ist ein vom Bildhauer Josef Müllner geschaffenes, auf Initiative der Deutschen Studentenschaft Österreichs entstandenes Denkmal, das ursprünglich in der Aula der Universität Wien aufgestellt war. Die Plastik, ein auf einem Sockel liegender, in Richtung Himmel blickender Kopf, war offiziell den im Ersten Weltkrieg ums Leben gekommenen Studenten und Lehrpersonen der Universität Wien gewidmet. Das Denkmal wurde jedoch von Anfang an von rechtsgerichteten Teilen der Studierendenschaft vereinnahmt und als Gedenkstein für den „Heldentod der deutschen Jugend“ umgedeutet. Bis weit in die Zeit der Zweiten Republik hinein diente das Denkmal als zentraler Auftritts- und Versammlungsort der deutschnationalen Burschenschaften Wiens, so etwa für den wöchentlichen „Farbenbummel“.

 

Ab den 1960er Jahren wurde das Denkmal verstärkt kritisch betrachtet, da seine Geschichte und seine Vereinnahmung durch rechtsgerichtete Gruppierungen auch außerhalb der Universität zunehmend als problematisch angesehen wurden. Trotz eines bereits 1990 gefassten Beschlusses des akademischen Senats der Universität Wien, die Plastik zu entfernen, wurde das Denkmal erst im Zuge einer Generalsanierung der Aula im Jahr 2006 von seinem alten Standort entfernt und in den Arkadenhof der Universität versetzt. Im Zuge der Neuaufstellung wurde der „Siegfriedskopf“ vom Künstler*innenpaar Bele Marx und Gilles Mussard in eine künstlerische Gedenkstätte umfunktioniert. Diese besteht aus der in ihre skulpuralen Bestandteile zerlegten Plastik, die mit einem Glassturz überbaut ist, auf dem Texte zur Geschichte des Denkmals von 1923 bis zur Gegenwart abgedruckt sind. Seit der Versetzung stellt das Denkmal keinen Versammlungsort der Burschenschaften mehr dar, auch das öffentliche Interesse an ihm ist inzwischen gering.

Jahr
1923
Autor*innen